Der Emder Journalist und Autor Johann Friedrich Dirks (1874 bis 1949) hat viele seiner Geschichten und Gedichte bereits zu seinen Lebzeiten publiziert. In Zeitungen, Zeitschriften, Jahrbüchern und Kalendern erschienen sie. Doch er hat seine Arbeiten nie zusammengefasst als Buch herausgegeben. Diese Aufgabe hat jetzt sein Enkel Helmut Dirks übernommen. In seinem Auftrag wählten die Bearbeiter Jan und Mentko Koenen aus dem überreich bestückten Nachlass des Schreibers 18 Geschichten, ein Theaterstück und 32 Gedichte aus, die nun stellvertretend für sein Lebenswerk stehen. Entstanden ist ein repräsentatives Buch, sorgfältig illustriert und aufwändig gebunden. Sprachlich wurde der Text von dem Norder Adolf Sanders bearbeitet, der die Eigenart der Emder Diktion ganz bedachtsam an das heutige Plattdeutsch anlehnte. Er tat dies, ohne das Typische, das Urwüchsige der Dirksschen Sprache zu beschädigen. Da aber diese Sprache einen solchen Reichtum an Wörtern und Begriffen beinhaltet, der heute fast verloren ist, wurde ein umfangreicher Katalog mit Aufschlüsselungen dazu gegeben. Der Leser kann das Beiheft neben den Text legen und nun bequem unbekannte Wörter nachschlagen. Illustriert wurde der Band mit Abbildungen nach Arbeiten von Meinhard Uttecht, Ulfert Lüken, Dietrich Janssen-Jennelt und Julius Schrag. Dabei stand nicht die Absicht einer Wort-Bild-Korrespondenz im Vordergrund, sondern die Freude, bei den Malern auf eine Atmosphäre zu treffen, die der in den Geschichten und Gedichten Dirks' entspricht. Das Theaterstück stellt einen Sonderfall dar. Das Thema - eine verleugnete voreheliche Beziehung mit Folgen - war seinerzeit sicherlich für einen Skandal gut. Heute mag es an Dramatik verloren haben, doch die moralischen Maßstäbe geben durchaus noch Anlass zum Nachdenken. Zur Biographie von Dirks Johann Fr. Dirks wurde 1874 als Sohn eines Zigarrenmachers in Emden geboren. Bei der Emder Zeitung von Dr. Conrad Zorn erlernte er zunächst das Buchdruckerhandwerk. Später wurde er dort zum Journalisten ausgebildet. In jungen Jahren hielt sich Dirks häufig in Hannover auf, wo er auch die Bekanntschaft von Hermann Löns und Friedrich Freudenthal machte. Die beiden Schriftsteller und Dichter motivierten Dirks zu seinen ersten literarischen Werken. Nach der Heirat mit Marie Beermann im Jahr 1900 arbeitete Dirks dann in Emden, seiner Vaterstadt, an der er mit ganzem Herzen hing. Seine Arbeiten veröffentlichte er zunächst in ostfriesischen Zeitungen und Kalendern. Sie wurden schnell populär. Dirks schrieb im Emder Platt, wie es vor der Jahrhundertwende gesprochen wurde. In seinen Texten geht es Dirks nicht nur um unterhaltsame Vertellsels. Er gestaltet in seinen Erzählungen auch existentielle Themen.
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Vollständiger Titel:
Well weet, waar ’t gaud för is: Literarisches Werk eines ostfriesischen Poeten: Johann Friedrich Dirks. Hrsg. von Helmut Dirks
Auflage:
1. Auflage
Medium:
Verlag/Drucker:
Ort:
Jahr:
2002 veröffentlicht im November 2002
Umfang:
271 Seiten
Originalpreis:
28,80 €
ISBN:
3-928327-62-3
ISBN-13:
978-3-928327-62-6
Amazon:
Buchformat:
31 × 21,5 cm
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