Plattdeutsch wird seit 1958 in dem Land Belize in der Karibik gesprochen. Oder um genau zu sein: Plautdietsch wird dort gesprochen.
1958 hieß Belize noch Britisch-Honduras und war britische Kronkolonie. Erst 1981 erlangte es seine Unabhängigkeit. Mennoniten, die mit der Lebenssituation in den Mennonitenkolonien in Kanada und Chihuahua (Mexiko) unzufrieden waren, suchten in den 1950er Jahren nach neuen Siedlungsflächen. Sie wurden in Belize fündig und gründeten dort 1958 die Kolonien Spanish Lookout, Shipyard und Blue Creek. Die 1960 gegründete Kolonie Richmond Hill wurde nach wenigen Jahren wieder aufgegeben. Auch die 1966 gegründete Kolonie Pilgrimage Valley entwickelte sich nicht gut und wurde von den meisten Bewohnern wieder verlassen. 1969 kam Upper Barton Creek als erfolgreiche neue Kolonie hinzu, 1973 Lower Barton Creek, 1978 Little Belize und 1988 Indian Creek.
Die Kolonie Springfield ist 1996 gegründet worden, Pine Hill 1997, Neuland 2010, Bird Walk 2011 und Roseville 2012.
Die Gesamtzahl der ethnischen Mennoniten in Belize wird in der Volkszählung von 2010 mit 11.500 angegeben, womit sie 3,6 % der Bevölkerung des Landes stellen. Die Anzahl der Sprecher wird nur mit knapp 9400 angegeben. Zu beachten is dabei, dass in diese Zahl auch Sprecher des Pennsylvania Dutch einfließen, die in kleinerer Zahl ebenfalls in den Mennoniten-Kolonien leben. Das Pennsylvania Dutch ist ein hochdeutscher Dialekt und kein plattdeutscher.
Innerhalb von Belize sind die Mennoniten als tüchtige Landwirte bekannt und produzieren einen nicht unwichtigen Teil der landwirtschaftlichen Produkte des Landes, sei es Getreide wie Reis und Mais oder Gemüse wie Tomaten, Melonen, Gurken oder Paprika. Auch als Mechaniker haben die Mennoniten einen guten Ruf.