Dänemark gehörte ursprünglich nicht zum Verbreitungsgebiet des Plattdeutschen. Die Sprachgrenze zwischen dem südjütischen Dialekt des Dänischen und dem Plattdeutschen lag ehemals auf Höhe der Städte Husum und Schleswig und damit ca. 30 Kilometer südlich der Staatsgrenze. Allerdings wurde das Dänische im 19. Jahrhunderts aus weiten Teilen Schleswigs verdrängt und die Bewohner nahmen das Plattdeutsche in seiner schleswigischen Ausprägung an.
Nordschleswig, das heute zu Dänemark gehört, war von 1867 bis 1920 Teil des Deutschen Reichs, davor gemeinsam mit Südschleswig Teil Dänemarks. In Städten wie Tondern, Apenrade oder Hadersleben hatten sich deutsche Minderheiten gebildet. Auf den Dörfern gab es nur wenige Deutsche. Die deutsche Minderheit blieb teilweise auch nach 1920 in Dänemark. Sie sprach und spricht bis heute neben Dänisch einerseits Plattdeutsch, andererseits Hochdeutsch.
Die Größe der deutschen Minderheit im Süden Dänemarks wird heute mit ca. 15.000 bis 20.000 Personen angegeben, von denen nur ein Teil auch Plattdeutsch spricht. Einen eigenen Dialekt hat die Region nicht. Das dort gesprochene Plattdeutsch entspricht völlig dem schleswigischen Plattdeutsch, das auch südlich der Staatsgrenze gesprochen wird. Lediglich für einige Dinge, die es nur in Dänemark gibt, hat der Dialekt eigene Ausdrücke.