Nur im äußersten Norden von Hessen wird Plattdeutsch gesprochen. Dieses Gebiet umfasst Teile der Landkreise Kassel und Waldeck-Frankenberg. Historisch gehörte es zur Grafschaft Waldeck und zum Kurfürstentum Hessen. Die Stadt Kassel liegt südlich der Sprachgrenze und spricht Hessisch. Ebenfalls südlich sind Naumburg, Bad Wildungen und Frankenberg. Vom Fluss Fulda bis zum Rothaargebirge liegen folgende Orte dagegen nördlich der Sprachgrenze und gehören damit zum traditionell plattdeutschen Gebiet: Wilhelmshausen, Immenhausen, Zierenberg, Wolfhagen, Freienhagen, Nieder-Werbe und Münden.
Eines der Merkmale des nordhessischen Dialektes ist, dass das Wort „alte“ dort „alle“ lautet und nicht etwa „ole“ oder „olle“.
Während der Dialekt im Landkreis Waldeck-Frankenberg klar westfälische Merkmale aufweist, befindet sich der Dialekt im Landkreis Kassel in einer Übergangszone vom Westfälischen zum Ostfälischen.
Im 19. Jahrhundert wurden auch die drei Dörfer Hermannrode, Marzhausen und Hebenshausen im Werra-Meißner-Kreis als plattdeutsche Dörfer bezeichnet. Diese sind aber vermutlich zwischenzeitlich vollständig zum Hessischen übergewechselt.
Der Wortschatz des Gebietes wird (allerdings nur am Rande) im Hessen-Nassauischen Wörterbuch (gesamtes Gebiet) sowie im Westfälischen Wörterbuch (nur Landkreis Waldeck-Frankenberg) erfasst.