Weten: Plattdeutsch in Niedersachsen

In der Rubrik ›Weten präsentieren wir Informationen über die plattdeutsche Sprache und die mit ihr verbundene Kultur.

Niedersachsen gehört zum Kernland des Plattdeutschen und nahezu das gesamte Gebiet des heutigen Bundeslandes hat Plattdeutsch als angestammte Sprache.

Was wird gesprochen?

Die Dialekte im Norden gehören dem Nordniedersächsischen an (Küstenplatt) und gehen in der Lüneburger Heide in das Ostfälische über, das im Süden herrscht. Im Nordwesten Niedersachsens lebten ursprünglich Friesen, die allerdings vom 15. bis 17. Jahrhundert langsam das Plattdeutsche als Sprache annahmen. Nur im Saterland und auf Wangerooge konnte das Friesische sich halten. Im Saterland bis heute, auf Wangerooge bis ins 20. Jahrhundert.

Im südwestlichen Niedersachsen geht der Dialekt immer mehr zu westfälischen Merkmalen über. Der Dialekt von Osnabrück beispielsweise kann bereits klar dem Westfälischen zugeordnet werden.

Wo wird kein Plattdeutsch gesprochen?

Als nicht-plattdeutsche Regionen bleiben das friesisch sprechende Saterland (wo Plattdeutsch aber ebenfalls als Zweitsprache neben Saterfriesisch verbreitet ist) und der südlichste Zipfel Niedersachsens mit den Dörfern Speele, Spiekershausen, Landwehrhagen, Sichelnstein, Benterode, Nienhagen, Uschlag, Dahlheim un Escherode, die einen hessisch beeinflussten Dialekt sprechen.

Im Oberharz siedelten sich im 16. Jahrhundert Bergleute aus dem Erzgebirge an, die ihren Dialekt von dort mitbrachten. Sie bilden eine kleine hochdeutsche Sprachinsel. Die ebenfalls im Harz gelegenen Orte Hohegeiß, Wieda, Zorge, Bad Sachsa, Walkenried, Steina, Neuhof, Tettenborn und Wiedigshof dagegen haben eine thüringischen Dialekt.

Im Wendland am Ostrand Niedersachsens war noch bis in das 18. Jahrhundert mit dem Polabischen eine slawische Sprache verbreitet.

Wörterbücher

Der Wortschatz des Landes wird im Niedersächsischen Wörterbuch erfasst.