In Uruguay wird seit 1948 Plattdeutsch gesprochen, und zwar von mennonitischen Plautdietschen.
Die ersten Mennoniten erreichten Uruguay 1948. Sie gehörten einer Gruppe an, die nicht zu den Russland-Mennoniten gehörte, sondern im Weichseldelta in Westpreußen gelebt hatte. Nach der Flucht und Vertreibung der dortigen deutschen Bevölkerung waren diese Mennoniten in einem Flüchtlingslager in Dänemark gestrandet und suchten eine neue Heimat. Sie gingen an Bord der SS Volendam und reisten nach Südamerika. Bei der Abreise war noch nicht klar, ob Uruguay oder Paraguay sie aufnehmen würde. Sie wurden dann von Uruguay aufgenommen und zuerst in Baracken in Colonia del Sacramento und Arapey untergebracht. Erst 1950 war es ihnen möglich in El Ombú eine geschlossene Siedlung anzulegen. 1951 wurde zusätzliche eine Kolonie im Departamento Río Negro in Tres Bocas gegründet und Gartental genannt. Die dritte Kolonie im Departamento San José folgte 1955 und wurde Delta genannt.
Die Anzahl der Bewohner dieser drei Kolonien ist nicht exakt bekannt, ebenso wenig die Anzahl der Personen, die weiterhin Plattdeutsch sprechen. Die Anzahl der männlichen Gemeindemitglieder der mennonitischen Kirchengemeinden wurde 2012 mit ca. 600 angegeben, was zumindest die Größenordnung der Gesamtbevölkerung eingrenzt.