Was für eine Sammlung! Auf über 450 Seiten hat Hans Wohlkopf all das, was er gedacht, geschrieben und ins Plattdeutsche übersetzt hat in diesem Buch vereint, angereichert zudem durch poetische Gedanken seines Neffen Jens Wohlkopf.
Hans Rudolf Mengers, Vorsitzender des Rüstringer Heimatbundes vermerkt dazu in einem Vorwort an: "Der weitaus überwiegende Teil des Inhaltes ist in plattdeutscher Sprache abgefasst, der Muttersprache von Hans Wohlkopf. Es ist daher noch ein sauberes, von hochdeutschen Einflüssen weitgehend verschontes Plattdeutsch, das zu lesen großes Vergnügen bereitet."
Mit Staunen steht der Leser vor der inhaltlichen und sprachlichen Vielfältigkeit des Bandes. Er wird für viele Menschen in diesen Herbst und Wintertagen ein liebevoller Begleiter sein. Der Autor selbst fasst die Intention seines Buches so zusammen:
Hannes vertellt
Von Tiet to Tiet een Sunnenstrohl, dat bruukt de Minschen alltomol. Een Lachen un een lustig Woort, dat is de rechte Levensoort. Un schull sik Trorigkeit mol melln, lot Hannes man vertellen!
Hans Wohlkopf wird mit diesem Band ein liebevolles literarisches Denkmal gesetzt. Zu sich selbst schreibt er:
"Miene Kortbiografie
Ik bün een Ollnborger Frees un lääv noch jümmers dor, wo ik an 21. April 1927 to Welt komen bün. In Grodensiel.
As ik geboorn wurd, weer miene Mudder nich tohuus. Se ging leever in "t Krankenhuus un settde mi dor anne Luft.
1934 keem ik inne School. Südschool. Wull ik egens nich, aver ik mus. Mien Schoolmester harr meist Uniform an. Brune. Weer Nazi. Vääl lehrnt heff ik bi em nich. Meisttiets vertellde he von de Nibelungen. Dat gefullt mi, wiel denn de Räkenstunn utfullt. För de School heff ik nie vääl över harrt. Bi Flegeralarm seeten wi in'n Bunker un in'n Winter bruckten wi gor nich hen, wiel de Schoolen nix to böten harrn.
1942 weer't ut mit de dösige School un ik bün kunfermeert worrn. Dat Beste doran, satt Torte un Koken.
Un denn bün ik bi de Post anfungen. Tweeunhalf Johr schull de Utbildung duern. Twee heff ik man blot schafft. Hitler bruckde Suldaten.
1944, in April, ik weer 16 Johr, wurd ik introcken un gung ut'n Huus. Mama weende. Ik wull in'n Krieg un een Held weern, egol of dot orer lebennig. Ik keem na "n RAD, Reichsarbeitsdienst. Disse Uniform heff ik gornich utkrägen. Ik keem in disse Kledosch no de Flak, un dat is so bläben bit de Krieg to Enn weer.
Held bün ik nich wurrn, un dot hefft se mi ok nich schoten.
No Russland gung de Reis as Woina Plenni (Kriegsgefangener). Dree Johr heff ick dor in Minsk up "n Boo marachen musst. Heimweh? Nä! Smacht? Jo!
1948, knapp woller tohuus, bün ik woller bi de Post anfungen und dor bleeben bis to de Rente. Un all glieks woller Reisepläne. Toeerst mit Fohrrad, denn mit Auto, laterhen mit Fleegers un up Krüüzfohrt.
Un nu, mit 85 Johr, is mi dat vergunnt, miene Jugendleevde, de ik vor 67 Johr in Angeln (nich bie "t Angeln) kennenlehrnt heff, wollertosehn.
Eene lang verschüttde Leevde find opletz ehre Erfüllung. Ik wunsch mi, dat de Sunn noch "n poor moije Johren för us schienen much."