Schrievers:
Deel von de Reeg:
Vullen Titel:
Pluggen Hiärm: Ein Grevener Original der Jahrhundertwende 1859-1929 von August Wieners
Oplaag:
1. Oplaag
Medium:
Verlag:
Oort:
Johr:
2009 rutkamen an’n 24. Januar 2009 (Sünnavend)
Ümfang:
420 Sieden
ISBN:
978-3-938986-58-5
Bookformat:
24 × 17,5 cm
Gewicht:
869 g
Kategorien/Regionen:
Text von’n Verlag:

Wer war Pluggen Hiärm? Es war ein Münsterländer Original, wie er im Buche steht. Doch über die Toren von Greven hat man ihn noch nicht kennen gelernt, so dass das Buch dazu beitragen soll. Herr Wieners selbst hat Hermann Plugge, wie Hiärm normal hieß, noch gut in Erinnerung gehabt. Alle Geschichten, die so erzählt wurden - meist kuriose und spannende Erlebnisse - schrieb er auf - in Balladenform, einer typischen Erzählform am Stammtisch oder auf Festivitäten des Schützenvereins und anderen. So erfahren wir, dass Hiärm Junggeselle geblieben ist und sich immer zu helfen wusste - aber auch anderen aus dem Ort. Und das gilt es anzuerkennen.

Bernhard Hermann Plugge, besser bekannt als „Pluggen Hiärm“, wurde am 17.04.1859 zu Greven in der Bauerschaft Maestrup geboren. Sein Vater, Johann Hermann Plugge, heiratete im Alter von 37 Jahren am 8.05.1855 die Gertrud Stienemann (geb.28.09.1831) aus Aldrup. Johann Hermann Plugge war schon am 15.10.58 gestorben, als sein Sohn zur Welt kam.

Die Jugendzeit „Pluggen Hiärms“ ist uns weitgehend unbekannt. Er lernte das Stellmacherhandwerk und Wagenbau bei der Firma Pieper in Gelmer, befasste sich aber später auch mit anderen Tätigkeiten. Durch sein fast unbegrenztes Können und Vermögen wurde er eine weit bekannte Größe. So machte er nicht Halt vor Problemen, die weit außerhalb der Möglichkeiten vieler Menschen seiner Zeit lagen.

Vor allen Dingen war er eine immerwährende Hilfe gerade in den Bauerschaften. Hier musste eine Scheune umgesetzt, dort ein Brunnen gebaut werden. „Pluggen Hiärm“ war zur Stelle, und nicht nur das. Im Regelfall obsiegte er, und seine Arbeiten fanden die Zufriedenheit seiner Auftraggeber. Die älteren Jahrgänge werden sich noch gut an das frühere Haus Waespe im Niederort erinnern, welches infolge der Stadtsanierung der Spitzhacke zum Opfer fiel. Auch diese Wohnstelle wurde durch Hiärm angehoben, da bei der geringsten Überschwemmung der Ems Wasser in die Keller eindrang. Danach konnte das Haus untermauert und gegen Hochwasser abgedichtet werden. Aber auch in der aufstrebenden Textilindustrie war er ein gern gesehener Mann, wenn es galt, schwere Lasten in Form von Kesseln zu transportieren und diese an den gewünschten Platz zu bekommen. Im Versetzen von Brücken, Hochziehen von neuen Glocken in den St. Martinusturm, der Demontage und das anschließende Zurücksetzen des Wetterhahns, all das war tägliche Betätigung und Kräftemessen mit den Elementen. „Pluggen Hiärm“, der „Ingenieur“, meisterte es.

Dabei legte dieser Urwestfale wenig Wert auf Titel und Äußeres. Gediegen und ohne falschen Stolz war er wohl Teil einer Gesellschaft, wie sie in dieser Zeit gang und gäbe war. So war seine Behausung und so war sein Äußeres. Von hohem Wuchs, sah man ihn stets in derselben Kleidung daher schreiten: Die allgemeine Fußbekleidung in Form von Holzschuhen (Holsken), einen schwarzen Bratenrock (Gehrock) am Leib, einen steifen Hut (Stiefken) auf dem Kopf und eine zu kurze Hose an den Beinen. Dazu unter dem Arm ein Bündel (Puck) mit den nötigen Utensilien für eine Übernachtung bei den Bauern.