Autor:
Teil der Reihe:
Auflage:
1., Veränd. Neuaufl.
Medium:
Verlag/Drucker:
Ort:
Jahr:
2009 veröffentlicht am 20. Juli 2009 (Montag)
Umfang:
308 Seiten
ISBN:
978-3-938986-48-6
Buchformat:
24,7 × 18,4 × 2,8 cm
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Verlagstext:

Warum 150 Jahre Münsterland? Es ist eine Familiengeschichte von Karl Holtkamp, der aus seiner Zeit, aus der Zeit seiner Eltern, Großeltern und Urgroßeltern berichtet – er blickt zurück und beschreibt das einfache Leben von Menschen aus dem Münsterland. Der Wechsel der Zeiten geht mit einem Wechsel der gesellschaftlichen Ansprüche, der eigenen Aufgaben, Prüfungen und Wahrnehmungen einher. Es beginnt im Jahre 1856 mit einem Trauerzug. Viele Menschen waren damals an Lungentuberkulose gestorben. Es fehlten die Medikamente. Auch die Ururgroßeltern vom Autor starben beide fast gleichzeitig und ließen die Kinder einfach zurück. So beginnt eine Leidens-, aber auch spannende Lebensgeschichte von Münsterländern.

Es gehörte zum damaligen Stil, dass der Lehensherr diese Kinder bei sich aufnahm, um sie groß zu ziehen. Waisenhäuser gab es noch gar nicht und aus christlichem Verständnis heraus war es eben selbstverständlich, sich zu kümmern. So war es ihnen gelungen, aufzuwachsen, einen Beruf zu erlernen und irgendwie weiter zu kommen. Die Gesellschaft pflegte ihre soziale Verbundenheit für die Gemeinschaft und alle konnten davon profitieren.

Der Wortwechsel ist oft in Platt gehalten, einer Sprache, die die einfachen Menschen gesprochen und gelebt haben. Und nun droht diese Sprache mit den Menschen langsam zu verschwinden. Um diese Zeitgeschichte allen zugänglich zu machen, ist das Plattdeutsche ins Hochdeutsch übersetzt worden. Dies geschieht in Form von Fußnoten, um als Leser immer wieder die Möglichkeit zu haben, das originelle Platt zu lesen und verstehen zu lernen. Die Übersetzung verfehlt oft das Gefühl des trockenen Humors, der im Plattdeutsch zum Ausdruck gebracht wird. Das ist das Wundersame an den vielen Geschichten.

Der Autor erzählt aus seiner Familiengeschichte und beginnt im Jahre 1856, in dem gerade seine Urgroßeltern beerdigt wurden. Sie hinterließen Kinder, die dann der Lehensherr aufgenommen hat und groß zog. So war es damals in Schöppingen und alle sprachen nur Platt. Dann begann sich langsam die Welt zu verändern, allein durch die Schule wurden neue Aspekte gelernt und umgesetzt. Trotz aller familiären Vorgaben stand es jedem frei, seine Talente zu entdecken und sich daraus einen Vorteil zu verschaffen. Sein Vater hat es gemacht und wurde Fuhrmann. Er konnte es, bis durch den Einsatz von Maschinen auch diese Arbeit, die sonst große Geschicklichkeit benötigt, abgelöst wurde - wie fast alle Entwicklungen in der Landwirtschaft. - Mit einem trotzigen Humor und vielen Menschenbegegnungen umschreibt der Autor die Geschichte seiner Eltern und seiner Kindheit, ohne nicht auch ein wenig zu flunkern. Der Wortwechsel ist bis in die heutige Zeit in Platt gehalten.