Dor stünn in olen Tieden en Sloss, dat leet sick sehn,
dat stünn op hogen Bargen, harr'n Keller un ok Böön.
Ringsüm wär'n smucke Gordens, dat seeg gor prächtig ut,
un mang de geelen Wöddeln stünn ok Kartoffelkrut. ...
So reimt sich die plattdeutsche Parodie von Ludwig Uhlands "Des Sängers Fluch". Fünfzehn klassische Balladen und Gedichte hat Thesi Christiansen in den 20-er Jahren des vorigen Jahrhunderts für das humor-geneigte Publikum in "ehrbare plattdeutsche Riemels" umgesetzt. Es gehörte zu den beliebten Vortragsbüchern in Norddeutschland. Die Bemühungen, Plattdeutsch als norddeutsche Heimatsprache neu zu beleben, hat uns veranlasst, das einst in Fraktur gedruckte Büchlein unserer Zeit anzupassen und in kleiner Liebhaberauflage neu herauszugeben.
Was hätte Goethe wohl dazu gesagt, wenn er den Erlkönig so gehört hätte?
Keen jagt. as harr em de Dübel faat,
mit sien lütten Opel dörch de Straat?
Dat is Krischan schütt mitsamt sien Brut,
un quittengeel süht dat Mäken ut. ...
... Dat Jagen, dat Tuten, dat wär nicks mehr nütz,
in ehren Armen harr Stine – wat Lütt's.
(Muss ja nicht immer mit dem Tot ausgehen!)