Mit "Glückskind" legt Klaus-Peter Asmussen sein fünftes Buch mit "Märkens up Platt" vor, wiederum gehalten in dem Niederdeutsch der Schleswigschen Geest in der Variante der Flensburger Gegend. Die auf Platt neu erzählten Geschichten stammen zur Hälfte aus deutschen Landen, die restlichen 12 dagegen waren ursprünglich in sechs verschiedenen europäischen Ländern zu Hause, von Finnland im Norden bis Sizilien im Süden. Ging es im vorigen Band ("Dat Slott up gollne Pielers", ISBN 978-3-7460-6552-6) in erster Linie um Schlösser oder Burgen und deren Bewohner, so gehören die "Helden" in dieser Folge durchweg dem bäuerlichen Milieu an. Aber das bedeutet ja nicht, dass manche von ihnen nicht dennoch in königlichen Kreisen enden können. Wir befinden uns schließlich im Märchen. Und wer z. B. eine Königstochter von irgendetwas erlöst, erhält diese nun einmal in der Regel anschließend zur Frau und wird später König. In diesem Buch geschieht das achtmal. Nur Hans, der ans Ende der Welt gereist ist, schlägt die Hand der Prinzessin aus, um seine Karen zu bekommen, um derentwillen er die besagte Reise unternommen hat. - Etwaige feministische Leserinnen seien gewarnt: Fast alle Geschichten wurden bereits im 19. Jahrhundert veröffentlicht, und damals hatten Mädchen und Frauen nun einmal sittsam, bescheiden und gehorsam zu sein. Das wird schon in der Titelgeschichte deutlich, besonders aber in "Wecke Fruu pareert an besten?", einer Variante des Themas von "Der Widerspenstigen Zähmung". Der Originaltitel lautet in deutscher Übersetzung: "Die folgsamste Frau". In unserer Zeit der Emanzipation wäre ein solches Frauenbild natürlich absolut unvertretbar.
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978-3-7460-9442-7
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