Die Heimat des Plattdeutschen ist der Norden Deutschlands und der Nordosten der Niederlande. Die Sprache wird in den Niederlanden allerdings nur selten als Plattdeutsch bezeichnet, sondern eher als Nedersaksisch.
In Deutschland gehören die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen, Hamburg und Niedersachsen vollständig oder zu großen Teil zum plattdeutschen Sprachraum und die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen und Nordrhein-Westfalen gehören teilweise zum plattdeutschen Sprachraum. Entlang der deutsch-dänischen Grenze gibt es zudem auf dem Territorium Dänemarks eine kleine deutsche Minderheit, in der traditionell auch Plattdeutsch Verwendung findet.
In den Niederlanden gehören die Provinzen Groningen, Drenthe und Overijssel vollständig zum Sprachgebiet des Nedersaksischen, während die Provinzen Gelderland und Friesland teilweise dazugehören. Die ehemalige Insel Urk in der Provinz Flevoland und Teile der Provinzen Gelderland und Utrecht befinden sich in einem Übergangsgebiet zu den niederländischen Dialekten. Sie haben Merkmale beider Sprachformen. Ihre Einteilung als entweder Nedersaksisch oder Niederländisch ist daher fraglich. Plattmakers erfasst diese Dialekte und überlässt dem Leser die Beurteilung.
Wenn weiter oben vom Norden Deutschlands gesprochen wurde, ist dabei zu erwähnen, dass dieser Norden Deutschland sich vor 1945 wesentlich weiter nach Osten erstreckte. Weite Teile des heutigen nördlichen Polens, der heutigen Oblast Kaliningrad (Russland) und des südwestlichen Litauens waren deutsch und sprachen plattdeutsch. Durch Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Weltkrieges ist dieses Sprachgebiet erloschen. Plattmakers erfasst den historischen Stand dieser Dialekte vor 1945.
Das Plattdeutsche hat sich darüber hinaus durch Auswanderung in alle Welt verbreitet. Die zwei wichtigsten Gruppen, die heute noch Plattdeutsch sprechen, sind die Sprecher des Plautdietschen und des Pomerano.
Das Plautdietsche ist die Sprache der Mennoniten, die auf Einladung der Zaren nach Russland (heutige Ukraine) kamen und später von dort weiterwanderten und Ansiedlungen in anderen Regionen Russlands sowie in verschiedenen Ländern Nord- und Südamerikas gründeten (und bis heute noch gründen).
Das Pomerano ist die Sprache einer Gruppe pommerscher Einwanderer aus dem 19. Jahrhundert nach Brasilien, die bis heute kulturelle Eigenarten und Sprache bewahrt haben.
Ferner gab es plattdeutsche Auswanderer in verschiedene Länder (unter anderem USA, Kanada, Australien, Südafrika, Namibia), die teilweise über Generationen die alte Sprache beibehielten, allerdings keine abgeschlossenen Kolonien bildeten und daher heute weitgehend ihre alte Sprache abgelegt haben.
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